RW-Index (Richard-Wossidlo-Index)
Der RW-Index versammelt jene Schlagwörter (Deskriptoren), mit denen Richard Wossidlo seine Sammlung inhaltlich-thematisch und nach Gattungen geordnet hat. Feldforschungsbefunde und Lesefrüchte wurden von ihm nicht nur grob sortiert, sondern feingranular nach Typen, Motiven, Figuren, Handlungsschauplätzen u.v.a.m. erschlossen. Die Schlagwörter sind somit mehrstufig hierarchisiert, auf der feingliedrigsten Ebene wurden vielfach Stichwörter eingesetzt (etwa als Ausschnitt aus einer mundartlichen Phrase). Ähnlich wurden die Erhebungen zum mundartlichen Sprachschatz nach Sinnbezirken zusammengestellt und verschlagwortet. Im Folgenden Beispiele aus der Vielfalt von Überlieferungen:
Schlagwörter mit weitestem Bedeutungsumfang finden Nutzer als Beschriftung der Zettelkästen. Deren wie "echt" anmutende Visualisierung erhalten sie per Klick auf ZAW (im linksseitigen Menü unter Archivtopologie). Von der sich hierdurch aufspannenden Gesamtübersicht können separate Zettelblöcke aufgerufen werden siehe Abb. 2). Von dort gelangt man dann in die Zettelkästen und von dort in die sog. generische Ansatz, welche die einzelnen Zettel in ihrer hierarchischen Struktur samt Erschließungsinformation und Vernetzungswegen sichtbar macht.
nd über die Konvoluthüllen (blauen Taschen):
Um sein Zettelmaterial zu ordnen, fertigte Wossidlo Umschläge aus alten Schulheftkartons, die er mit einem Schlagwort beschriftete und in die er die dazu passenden Belege einsortierte. Nutzer erkennen diese Umschläge leicht aufgrund ihrer violetten Farbe. Die Sammlung ist mit über 28.000 solcher Konvoluthüllen geordnet, was also der Anzahl von Schlag- und Stichwörtern entspricht. Nicht wenige dieser Deskriptoren werden allerdings doppelt verwendet (z.B. das Schlagwort "Teufelsbündner" sowohl für die Feldforschungsbefunde des Sammelunternehmens als auch für betreffende Exzerpte der ethnologischen Literatur).
Die blauen Konvoluthüllen sind der Belegreihe jeweils vorangestellt. Auf jedem Beleg ist auf der rechten oberen Ecke noch einmal das Schlagwort (bzw. das Stichwort) in zumeist abgekürzter Form eingetragen. Im Beispiel (siehe Abb. 4) "al weihn baum" mit der Bedeutung: Gebräuche und Aberglauben über Weihnachten, genauer den Weihnachtsbaum. Weiterer Inhalt als Resultat einer übergreifenden Suche würde sichtbar, wenn der Zettelinhalt posthum weitergehend verschlagwortet wurde (im Beispiel durch Eingabe von "Kannjes" für "Weihnachtsgebäck").